The Happy Few

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Fake News oder New Fakes? Heutzutage scheint jede:r alles sein zu wollen, und das vor allem gleichzeitig: Politiker*in, Akademiker*in, Konsument*in, Produzent*in, Aktivist:*in, Nihilist*in, Kapitalist*in, Terrorist*in, Idealist*in! Fünf Performer*innen verwandeln sich immer wieder aufs Neue und erfinden neue Identitäten, um das ultimativ optimale Persönlichkeitsangebot zu
entwickeln: für alle, die sich nicht den Luxus leisten können, zwischen der Realität und einem Instagram-Märchen wählen zu können. Sind sie Stand-up-Comedians? Märtyrer*innen? Versnobte Möchtegerne? Sind es übermenschliche Tanzvirtuosen oder wahnsinnige Unheilverkünder*innen? Fest steht nur eins: Vor allem sind es fünf großartige Verwandlungskünstler*innen, die ein Fest der Identitäten feiern.

BRONKS gilt als eines der führenden belgischen Theater und Produktionshäuser für junges Publikum. Regisseur, Tänzer, Choreograf und Schauspieler Randi de Vlieghe hat sich für „The happy few“ mit den trügerischen Verlockungen der Sozialen Medien beschäftigt, die ihren Nutzer*innen ermöglichen, ständig die Identität zu wechseln

Weitere Infos unter:
www.bronks.be

Produktion: BRONKS
Mit Unterstützung von taxshelter / Belgische Bundesregierung.

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Veranstaltungskategorie
BRONKS / Randi De Vlieghe
(Belgien)
Veranstaltungsort

Termine bei THINK BIG! #9
6. Juli 2022 10 + 19 Uhr

Dauer
95 Min

Sprache
In englischer, deutscher, französischer und niederländischer mit deutschen Übertiteln

Choreografie & Regie
Randi De Vlieghe

Mit
Jotka Bauwens, Adnane Lamarti, Arne Luiting, Laurence Roothooft, Gaspard Rozenwajn | Musik: Michiel De Malsche

Kostüme
Valerie Le Roy

Künstlerische Beratung
Veerle Kerckhoven

Bühne
BRONKS, Jan De Brabander & Tom De With

Fotos
Clara Hermans

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Fotos
© Clara Hermans

Aufführung im Rahmen von THINK BIG!#9
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Tanz ist tolle rhythmische Bewegung zu Musik

Wunder .
Kurt 1
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Was passiert, wenn ein Club leer bleibt? Wenn alles perfekt für die Partynacht vorbereitet ist, aber keiner kommt?  Die extrem mitreißenden Elektrobeats von Toben Piel (Les Trucs), die superraffinierte Lightshow, die krass schwungvollen Outfits der abholenden Eltern – alles perfekt, aber keine jugendlichen Tänzer*innen sind gekommen. Keine*r will sich blamieren. Dann tanzt notgedrungen das, was da ist: der Raum und die Dinge darin.


„Hier tanzt alles (im Rahmen seiner Möglichkeiten natürlich), hier kann offensichtlich nichts den Beats von Torben Piel (Les Trucs) widerstehen. Nicht ein paar Stellwände und eine Kabelrolle. Nicht der Schal, die Kapuze, sogar die Brille und die Handy-Hülle flattern, wippen, klappen im Takt. (…) ein Tanz- Stück, das frech behauptet, kein Tanz-Stück zu sein. Das sichtbar macht, dass sich niemand (und: nichts) einem kräftigen Rhythmus entziehen kann.“ (Frankfurter Rundschau)
Jetse Batelaan zählt zu den einflussreichsten Regisseuren der jungen Generation von Theaterkünstlern in den Niederlanden. Quer durch alle Altersgruppen fordert er mit philosophischen Grundfragen, existenziellen Themen und klugem Humor sein Publikum heraus. Batelaans bewegende Stücke wurden vielfach ausgezeichnet u.a. mit dem VSCD Mime Award (2005), dem Erik Vos Award (2006) und dem Gold Cricket Award (2006). Seit 2013 ist Batelaan künstlerischer Leiter des Theater Artemis in ‘s-Hertogenbosch. 2019 erhielt er den Silbernen Löwen der Biennale in Venedig und 2020 den Preis des Internationalen Theaterinstituts (ITI).

Eine Produktion von Jetse Batelaan/Theater Artemis und Künstlerhaus Mousonturm im Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main, unterstützt durch die Freunde und Förderer des Mousonturm e.V. Die Tanzplattform Rhein-Main ist ein Projekt von Künstlerhaus Mousonturm und Hessischem Staatsballett. Sie wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt Rhein/Main und ist gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, BHF-Bank-Stiftung, Crespo Foundation, Hans Erich und Marie Elfriede Dotter-Stiftung, Dr. Marschner-Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft.]
Theater Artemis wird gefördert durch das niederländische Ministerium für Kultur, die Provinz Nord-Brabant und die Stadtverwaltung von ’s-Hertogenbosch.

Mit freundlicher Unterstützung von

Tanz

Veranstaltungskategorie
Jetse Batelaan/Theater Artemis
(Niederlande)
Veranstaltungsort

Altersempfehlung:
12+ (keine Sprachkenntnisse erforderlich)

Im Stück kommen stroboskopähnliche Lichteffekte und laute Musik zum Einsatz.

Termine
Montag, 7.11., 11 Uhr und 19 Uhr
Dienstag, 8.11., 10 Uhr

Regie
Jetse Batelaan
Spiel
Elias De Bruyne, Tjebbe Roelofs, Esther Snelder
Musik
Toben Piel
Bühne
Jetse Batelaan, Eva Koopmans
Kostüm
Liesbet Swings
Dramaturgie
Marcus Droß, Anna Wagner
Fotos (c) Kurt van der Elst

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Limp

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Mit großem Bedauern müssen wir Sie informieren, dass KWAAD BLOED alle Vorstellungen in München und die gesamte Gastspielreise von/mit „LIMP“ absagen muss. Gekaufte Karten nehmen wir an der Theaterkasse der Schauburg zurück. 

Belgian ballet dancer David Framba thought he would never dance again after losing a lower leg in a motorbike accident ten years ago. Meeting choreographer Ugo Dehaes seven years after the accident changed everything.

„Limp" ist der dritte Teil von Ugo Dehaes' Forced Labor-Zyklus, in dem er erforscht, wie man mit Robotern Tanz kreieren kann. Wie können Menschen und Technologie im Wechselspiel zwischen Begrenzung und Möglichkeit, Abhängigkeit und Unabhängigkeit, Freiheit und Kontrolle zusammenarbeiten, um Tanz zu schaffen?

Dehaes, der seit Jahren Computermodelle, Roboter und KI in seine Projekte integriert, choreografierte mithilfe eines speziell entwickelten Computerprogramms ein Duett für den einbeinigen Tänzer David Framba und einen dreiarmigen Roboter. Die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Technik werden zum künstlerischen Mittel. Zunächst scheint es, als wolle die Maschine dem Tänzer helfen, zu seinem früheren Tanzstil zurückzukehren. Dann wird der Roboter immer übergriffiger.

Der belgische Balletttänzer David Framba dachte, er würde nie wieder tanzen, nachdem er vor zehn Jahren bei einem Motorradunfall einen Unterschenkel verloren hatte. Die Begegnung mit dem Choreografen Ugo Dehaes, sieben Jahre nach dem Unfall, änderte alles.

Ugo Dehaes, geboren 1977 in Leuven/Belgien, begann mit 18 Jahren zu tanzen. Er nahm Unterricht bei David Hernandez, Benoît Lachambre und Saburro Teshigawara und Anne Teresa De Keersmaeker am P.A.R.T.S. und tanzte bei Meg Stuart/Damaged Goods. 2000 gründete er die Company kwaad bloed zusammen mit Charlotte Vanden Eynde. Seit 2018 arbeitet Ugo Dehaes als „Choreograf der Dinge” und konstruiert bewegliche Skulpturen. Als Mitglied der Flemish Young Academy hat er direkten Kontakt zu Wissenschaftlern und Forschern in Belgien. Er gibt Workshops und arbeitet für Künstler wie Gisèle Vienne & Etienne Bideau-Rey, Kataline Patkaï, Antonin De Bemels und Heine R. Avdal.

Produktion: kwaad bloed | Koproduktion: C-TAKT, Schauburg – Theater für junges Publikum, STUK, Perpodium in Zusammenarbeit mit: Schouwburg c o r s o | Vertrieb: Vincent Company | Unterstützung durch: de Vlaamse overheid en Tax Shelter van de Belgische federale overheid | kwaad bloed is structurally supported by VGC | Residencies: The AI Experience Centre, Axiles Bionics, De Factorij, Het Gasthuis, 30CC, Danserie, De Pianofabriek, Destelheide | Research with the support of: Participatieve Partnerprojecten van de Vlaamse Gemeenschap

www.kwaadbloed.com

 

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Veranstaltungskategorie
Ugo Dehaes (BE)
Veranstaltungsort

Deutsche Erstaufführung

Dauer:
60 Minuten


Altersempfehlung
12+


Choreografie
Ugo Dehaes in Zusammenarbeit mit David Framba

Tanz
David Framba

Dramaturgie
Marie Peeters

Musik
Roeland Luyten und Auszug aus Maurice Ravels „Klavierkonzert für die linke Hand”

Licht
Arne Lievens

Video
Gertjan Biasino

Kostüme
Oona Mampuys

Computational Creativity
Prof. Wiggins (The AI Experience Centre - VUB)

Recherche
Alexander Craens

Fotos
© Ugo Dehaes

THINK BIG! #10
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gehört zum Festival

Irreparabel

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Ikarus und Francis sind ein ungleiches Paar. Ikarus ist laut und impulsiv, Francis der nachdenkliche Poet. Trotzdem werden sie während eines Krankenhausaufenthalts beste Freunde und helfen sich gegenseitig durch die Reha. Denn Ikarus sitzt im Rollstuhl und Francis hat eine degenerative Nervenkrankheit. Die beiden Jugendlichen durchleben ihre Pubertät in einer besonderen Situation und stellen sich gemeinsam brennende Fragen: nach Identität und Zugehörigkeit, nach Lieben und Geliebt-werden, nach Attraktivität und sexueller Entfaltung.

Humorvoll und tiefgründig zugleich, in inklusiver Besetzung und mit eigens komponierter Musik inszeniert das Junge Theater Augsburg die lauten und leisen Töne einer ebenso starken wie zerbrechlichen Freundschaft. Im Anschluss an die Vorstellung findet ein obligatorisches Nachgespräch statt.

Das sagt die SÜDWIND-Jury:

Zwei Jungs haben die üblichen Probleme, die Teenager so haben. Aber leider tickt ihr Leben anders, denn sie lernen sich im Krankenhaus kennen. Sergej Gößner hat ein Stück über zwei liebenswerte Außenseiter, Aufschneider und Geschichtenerzähler geschrieben. Der besondere formale Reiz des Stückes liegt darin, dass alle Figuren von Ikarus und Francis gespielt werden und so das Erzählen der Geschichte(n) genauso wichtig wird, wie die Geschichte selbst. Das abstrakte Bühnenbild unterstützt die Konzentration auf das Erzählen. Gnadenlos gehen die beiden unzertrennlichen Feinde aufeinander los und buhlen um das Publikum, sodass immer der mit mehr Humor gewinnt. Die authentische Besetzung in einem Fall stellt direkt die Frage nach der Repräsentation von marginalisierten Gruppen auf unseren Bühnen.

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Veranstaltungskategorie
Junges Theater Augsburg
Ein Stück von Sergej Gößner über die Stärke und Zerbrechlichkeit von Freundschaft
Veranstaltungsort

Mit:
Ferdinand Ascher, Joschka Kientsch

Inszenierung:
Wini Gropper

Musik und Video:
Bruno Tenschert aka „der Herr Polaris“

Ausstattung:
Franziska Boos

Regieassistenz:
Kristina Altenhöfer

Technik:
Kilian Bühler

Künstlerische Leitung:
Susanne Reng


Fotos:
Frauke Wichmann

Dauer:
ca. 80 Minuten

Altersempfehlung:
13+

Premiere: 01.10.2022, Junges Theater Augsburg

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Underdogs

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Die französische Choreografin Anne Nguyen gilt als Pionierin des Hip Hop. Sie hat den Urban Dance zur Bühnenkunst weiterentwickelt und zählt zur Avantgarde des Fachs. Anne Nguyen taucht tief in das kollektive Unbewusste der rebellierenden Außenseiter*innen unserer Gesellschaft ein: Wer sind sie, die als „Underdogs” zu Soul Music, die an das politische Klima der 70er Jahre in den USA erinnert, die Stadt aufmischen? Wie prägen ihre Körper das Stadtbild, wie sprengen sie Normen, die schon lange nicht mehr passen?

Eine Frau und zwei Männer verkörpern im Tanz das kollektive urbane Unterbewusste. Sie holen das gesellschaftliche, kulturelle Erbe ans Tageslicht, prallen aufeinander und entfernen sich wieder. In ihrer Körpersprache werden die verborgenen Erfahrungen sichtbar, welche die drei individuellen Bewohner*innen derselben Stadt miteinander verbinden.

Anne Nguyen kommt aus dem Bereich der Kampfkünste und des Breakdance, gründete 2005 ihre Kompanie Compagnie par Terre und hat seitdem zahlreiche Arbeiten entwickelt, mit denen sie erfolgreich weltweit auf Tournee war. 2015 wurde sie zum Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres ernannt. 2021 war sie assoziierte Künstlerin des Auditorium Seynod und des Centre d’Art et de Culture de Meudon. Anne Nguyen lebt und arbeitet in Paris.

Koproduktion: L‘Auditorium Seynod, Théâtre de Chevilly-Larue. Unterstützt durch: Centre d’Art et de Culture de Meudon, Le CENTQUATRE-PARIS, Mairie de La Courneuve – Houdremont centre culturel, Centre culturel l’Imprévu de Saint-Ouen-l’Aumône, CND Centre national de la danse – provision of studio, Ètablissement public du Palais de la Porte Dorée. Gefördert durch: mehrjährige Förderung des Ministeriums für Kultur / DRAC Île-de-France, Région Île-de-France für den Erhalt künstlerischer und kultureller Arbeit und die Produktionsförderung der Abteilung Val-de-Marne. Die par Terre / Anne Nguyen Dance Company ist assozierte Künstlerin des Centre culturel l’Imprévu de Saint-Ouen-l’Aumône 2021/2022, des L’Auditorium Seynod (74) und des Centre d’Art et de Culture de Meudon (92) 2021/2022 sowie
2022/2023. Unterstützt durch das Institut français.

Unterstützt durch das Institut français.

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Veranstaltungskategorie
par Terre Dance Company / Anne Nguyen
(Frankreich)
Veranstaltungsort

Termine bei THINK BIG! #9
4. Juli 19 Uhr + 5. Juli 10 Uhr

Dauer
50 Minuten

Choreografie
Anne Nguyen

Performer
Sonia Bel Hadj Brahim, Arnaud Duprat, Pascal Luce

Lichtdesign
Ydir Acef

Musikkomposition
Sébastien Lété

www.compagnieparterre.com

Spotify Playlist hier

Fotos:© Patrick Berger

Festivaleröffnung Think Big#9
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Let them eat Iphigenie

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Iphigenie ist gerade mal fünfzehn und schon lastet das Schicksal des ganzen Griechenvolks auf ihr. Denn als sie in der Küstenstadt Aulis ankommt, bietet sich ihr ein schrecklicher Anblick: Die Göttin Artemis hat die eitlen Griech*innen mit Hitze und Flaute bestraft. Die Felder sind verdorrt, das Meer ist eine warme Brühe und die Menschen leben im Elend. Und nun soll ausgerechnet Iphigenie das alles beenden. Nur wie? Und vor allem: wofür? Damit alles wieder so wird wie immer? Sinnlose Kriege um Ruhm und Ehre und noch mehr Leid auf der Welt?

Während die Griech*innen ihre vermeintliche Retterin wie einen Superstar feiern und immer weiter bedrängen, wird Iphigenie langsam klar: Sie muss sich selbst opfern, um ihr Volk vor dem Niedergang zu retten. Aber selbst, wenn sie durch Selbstaufgabe alle retten könnte – will sie sich wirklich der patriarchalen Ordnung fügen, um das bestehende System zu erhalten?

Mit „Let them eat Iphigenie“ haben Natalie Baudy und David Moser am Jungen Stadttheater Ingolstadt eine Überschreibung von Euripides’ antiker Vorlage „Iphigenie in Aulis“ entwickelt. Sie untersuchen Iphigenie als Figur, die ihre eigenen Werte finden will, abseits der unfreiwilligen Aufmachung zur Retterin der Gesellschaft. Irgendwo zwischen Britney Spears und Greta Thunberg gesellt sich Iphigenie zu einer großen Gruppe junger Frauen, die zwar Vorbild sind und sogar verehrt werden, deren Schicksal und das, wofür sie stehen, ihnen aber längst aus der Hand genommen wurde.

Das sagt die SÜDWIND-Jury:

„Papa braucht deine Hilfe“ – mit solch kindlichen Worten lockt Agamemnon seine Tochter Iphigenie nach Aulis, wo er die letzte Hirschkuh der Göttin Artemis getötet hat. Dieses bekannte Vergehen, für das Artemis ein Opfer, nämlich den Tod der Tochter Iphigenie, fordert, steht in der Überschreibung des Euripides-Stoff durch Natalie Baudy und David Moser sinnbildlich für einen Generationenkonflikt, der dringlicher kaum sein könnte. Die junge Generation soll das richten, was die Generationen vor ihnen seit Jahrhunderten verbockt haben: Sich gegenseitig abgeschlachtet, den Planeten unbewohnbar gemacht, die Frauen geopfert und eben die letzte Hirschkuh getötet. Auf feine und nicht weniger grundsätzliche Weise folgt „Let them eat Iphigenie“ dem Reflexionsprozess von Iphigenie, die sich sträubt, ihre Rolle als Opfer und zugleich Retter*in der Elterngeneration anzunehmen. „Wie viel muss ich opfern für eine ungewisse Zukunft? Für ein Volk, das einfach zu gierig oder zu behämmert ist, die nächste Gesellschaft ins Chaos zu stürzen?“, fragt sie variantenreich und in einer Sprache, die offensichtlich große Lust an der bildstarken Tragödienform hat und der zugleich auf spielerischer Weise der Anschluss an heutige popkulturelle Sprechweisen gelingt. Der Text wird getragen von einem spielfreudigen Ensemble, das von Szene zu Szene gekonnt zwischen den Figuren wechselt. David Moser setzt diese in eine atmosphärische Endzeit, in der sowohl klassisch chorisch rezitiert als auch der unmittelbare, intime Blick in die Kamera gesucht wird. Die Südwind Jury freut sich über diesen nachdenklich machenden und zugleich aufrüttelnden Abend, der zeigt, wie existenziell, historisch verankert und zugleich radikal gegenwärtig Theater für junges Publikum sein kann.

Veranstaltungskategorie
Junges Stadtheater Ingolstadt
von Natalie Baudy und David Moser, nach Euripides' "Iphigenie in Aulis"
Veranstaltungsort

Mit:
Enea Boschen, Steven Cloos, Clara Schwinning, Olivia Wendt und Lola Reichert/Selinay Bulgen/Luna Kröber

Regie und Text:
David Moser

Dramaturgie und Text:
Natalie Baudy

Ausstattung:
Stella Lennert

Musik:
Sebastian Jurchen

Spielort:
Große Burg

Dauer:
ca. 85 Minuten

Altersempfehlung:
14+

Fotos:
Jochen Klenk

Premiere: 17.12.2022, Stadttheater Ingolstadt/Junges Theater

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AETERNA (THÉÂTRE DE MOUVEMENT, FRANKREICH)

Claire Heggen und Elsa Marquet Lienhart erzählen mit Figuren, Tanzelementen und Musik eine poetische, subtile, wortlose Mutter-Tochter-Geschichte über mehrere Generationen. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft durchdringen sich: Mütter sind Töchter sind Mütter, werden Großmütter, begegnen Geburt und Tod, lachend, mit aller Zeit, die ihnen zur Verfügung steht.

„Aeterna“ erzählt von Übergängen und von der Vergänglichkeit und feiert das Leben, als Ode an die Zärtlichkeit und die Zuneigung zwischen einer Mutter und ihrer Tochter, so erfunden wie real. Théâtre du Mouvement verbindet verschiedene künstlerische Sprachen, spielt mit Tanz und Musik, Masken und menschenähnlichen Puppen – und das ganz ohne Worte. Die Musik untermalt nicht nur das Bühnengeschehen, sondern stellt ein eigenständiges dramaturgisches Element dar und geht weit über den gewohnten Tonraum der Instrumente hinaus. In der Stille wird die Musik zur Geheimsprache der Frauen.

KOPRODUKTION: Festival Mondial des Théâtres de Marionnettes in Charleville-Mézières
MENTORING: Odradek / Compagnie Pupella Noguès
DANK AN: Romain Fohr, Ariane Martinez, Guy Freixe, Philippe Rodriguez Jorda, Yutaka Takei / PRODUKTION: Claire Heggen - Théâtre du Mouvement

Veranstaltungskategorie
Eine poetische Mutter-Tochter-Geschichte als bildschönes Tanz- und Figurentheater
Veranstaltungsort

Dauer: 55 Min
Ohne Worte
Altersempfehlung: 14+
KONZEPT & SPIEL: Claire Heggen & Elsa Marquet Lienhart
MUSIK: Elsa Marquet Lienhart, Irina Prieto Botella
KOSTÜME & BÜHNENBILD: Sandrine Rozier, Cécilia Delestre
PUPPENDESIGN & MASKEN: Einat Landais
LICHTDESIGN: Charlotte Gaudelus
AUSSENBLICK: Carine Gualdaroni /theatredumouvement.com
Foto: © David Schaffer

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L’Herbe de l’Oubli / The Forgotten Land

Wunder .
 Véronique Vercheval 1
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Alice Piemme

Am 26. April 1986 explodierte der Atomreaktor in Tschernobyl, mit einer Zerstörungskraft, die die Bomben von Hiroshima und Nagasaji 1945 weit übertraf. Die Point Zero Company fuhr 2018 nach Weißrussland und in die Ukraine, um Einwohner von Tschernobyl über ihre Erlebnisse, Erinnerungen und ihren heutigen Alltag zu befragen. Daraus entstand das Stück „The Forgotten Land”, angesiedelt zwischen Fiktion und Radioaktivität: Es beschäftigt sich mit dem „Natural Radiological Reserve”, als das die Gegend um den Reaktor heute bezeichnet wird, eine Zone, die vor allem aus Wald und ihren Bewohnern besteht, Luchse, Wölfe, Bisons, Wildpferde, ein paar alte Leuten, die zurückgekehrt sind. Pripyat, die verlassene Stadt, es könnte fast romantisch klingen. Wäre da nicht der verstrahlte Boden, auf dem das Gemüse wächst, von dem sich die Einwohner ernähren.

Die Compagnie Point Zéro nähert sich diesem bizarren Universum mit Schauspielern und lebensgroßen Puppen. Und auch wenn das Thema ernst ist, findet dennoch die Poesie Einlass in das Szenario, dank der Figuren von Ségolène Denis, Yoann Stehrs Videos und Pierre Jacqmins Musik. Point Zéro wurde 1993 in Brüssel gegründet und hat seitdem etwa 15 Stücke realisiert, die vielfach ausgezeichnet wurden und weltweit zu sehen sind. Die künstlerische Arbeit von Point Zero ist von der Frage geprägt, was die Beziehung zwischen dem Schauspieler und der Puppe ausmacht, zwischen Manipulator und Manipuliertem. Die Compagnie erforscht die schattigen Übergänge zwischen dem Objekt, das vermenschlicht und dem Menschen, der zum Objekt wird. Es geht um das tote Wesen, das durch Bewegung zum Leben erwacht, um den Körper als Symbol, den Körper als Puppe: das Fast- Menschliche und die monströse Figur.

Mit Unterstützung von

bassebasse 2

Veranstaltungskategorie
Point Zero Company & Théâtre de Poche
(Belgien)
Veranstaltungsort

Altersempfehlung:
14+ (Französisch mit deutscher Übertitelung)

Termine
Mittwoch, 19.10., 20:00 Uhr
Donnerstag, 20.10., 11:00 + 19:00 Uhr

Dauer
80 Minuten

Text, Regie, Einrichtung
Jean-Michel d’Hoop
Assistenz
François Regout
Spieler
Léone François Janssens, Léa Le Fell, Héloïse Meire, Corentin Skwara, Benjamin Torrini
Bühnenbild
Olivier Wiame
Lichtdesign
Xavier Lauwers
Sounddesign
Pierre Jacqmin
Videos
Yoann Stehr
Puppen
Ségolène Denis
Assistenz
Monelle Van Gyzegem
Fotos
©  Véronique Vercheval
©  Alice Piemme



Der Voice Over-Text basiert auf Interviews und Artikeln von Swetlana Alexiiewitsch.

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Step

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step 2
Ticketpreise
ab 5€ / 7€ / 9€/ 16€

Vor langer Zeit war der Homo sapiens nur ein weiteres, nicht besonders bedeutendes Tier. Jetzt ist er der Herrscher über die Erde und das Universum, eine selbsternannte Gottheit – die nicht realisiert, dass sie die letzte menschliche Spezies auf Erden ist.

Das Itim Ensemble adaptiert Yuval Noah Hararis Bestseller „Sapiens. Eine kurze Geschichte der Menschheit“ mit sieben Spielern, einer Filmkamera und einem Skelett. Entdeckungen, Erfindungen und neugewonnene Fähigkeiten explodieren auf der Bühne und werden in ihrer Schönheit und ihrer rohen Kraft offenbar. Die innovative Theatersprache des Ensembles verbindet Theater, Puppenspiel und Live-Kino mit Bewegung, Musik und anderen Kunstformen. So entwickelt sich der Stil der Performance entlang des Fortschritts der Menschheitsgeschichte.

Die Arbeit an „Step“ begann mit der globalen Corona-Epidemie. Zvi Sahar konnte plötzlich nicht mehr aufhören, die Menschen wie in einem Naturfilm zu betrachten, wie einen Schwarm Pinguine, Vö-gel, die sich synchronisieren, wenn sie zusammen fliegen, Homo sapiens, die sich in Höhlen verstecken und Lieferungen bestellen. Die Arbeit begann per Zoom, in Telefongesprächen mit Rina Yerushalmi, bei einer gemeinsamen Lektüre von „Sapiens“ von Yuval Noah Harari. Wann immer es möglich war, gingen sie ins Studio, animierten Skelette, tanzten, machten Fotos, drehten Videos und redeten. „Wir wussten, wie die Show begann, aber nicht, wie sie enden würde. Jedes Mal, wenn wir das Ende erreichten, stan-den wir vor demselben Problem: Wie erzählt man eine Geschichte, die noch nicht zu Ende ist? Und viel-leicht ist es das, was uns, den Homo sapiens, antreibt. Die Angst vor dem Ende. Und vielleicht ist das der Grund, warum wir Geschichten schreiben und Shows machen.“ (Zvi Sahar)

Für die Münchner Aufführung wird der Schauspieler Janosch Fries aus dem Schauburg-Ensemble die Rolle des Erzählers übernehmen.

Regie: Zvi Sahar | Künstlerische Beratung: Rina Yerushalmi | Art Director: Tal Erez | Lichtdesign: Shai Dror | Originalsound: Shlomi Mantsur | Puppenführung: Gony Paz | Regieassistenz, Bewegungsbera-tung: Shai Kessel | Ton: Kobe Shmuely | Spiel: Omri Raveh, Yinon Cohen, Yuval Fingerman, Shani Shab-tai, Yael Finkel, Chihiro Tazuro, Zvi Sahar | Janosch Fries / Schauburg | itimensemble.com

Veranstaltungskategorie
Itim Ensemble (IL)
Szenen aus der Geschichte der Menschheit, inspiriert von Yuval Noah Hararis Weltbestseller „Sapiens“
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Filterkategorie
Dauer
55 Min.

Mitzis Mensch

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Festival-Koproduktion 
Sprache: Englisch 

Eine nicht-menschliche Lecture-Performance über Menschen, Tiere und ein Experiment, das im echten Leben nie stattgefunden hat. Bis heute: Das Publikum betritt den Theatersaal und findet sich in einem bizarren TED-Vortrag wieder. Der Vortragende ist ein seltsam aussehendes Wesen, das auf einer Kiste sitzt. Thema der Präsentation ist das Tier aus dem berühmten theoretischen Experiment der Quantenphysik: Schrödingers Katze. Darin beschreibt Schrödinger, wie eine Katze in einer Kiste mit einer Flasche sitzt, die ein Gift enthält, bei dem eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht, dass dieses freigesetzt wird, was zur Folge hätte, dass die Katze stirbt. Schrödinger behauptet: So lange die Schachtel nicht geöffnet wird, ist die Katze gleichzeitig lebendig und tot.

Die Kreatur, die den Vortrag hält, ist in Wirklichkeit die Katze aus Schrödingers Experiment – Mitzi. Gefangen zwischen Leben und Tod und voller Wut auf den Wissenschaftler, teilt Mitzi dem Publikum ihren wahren Plan fuür den Abend mit. Aber Mitzi veranstaltet diesen Abend nicht nur, um sich an Schrödinger zu rächen... Das wahre Experiment kann endlich beginnen, und aus diesem gibt es kein Entrinnen.
Ariel Doron, Puppenspieler und Regisseur, stellt große Fragen: Wann wird der Unterdrückte zum Unterdrücker? Wie entscheiden wir als Außenstehende, welche Seite wir unterstützen? Und ändert sich un-sere Sichtweise, wenn wir selbst in die Situation hineingezwungen werden? Doron erforscht die Beziehung zwischen Puppe und Puppenspieler als Machtspiel, die Beziehung zwischen Publikum und Bühne und die von Beobachter*Innen und Beobachtetem. Ist die Realität im Theater „echt“? Live? Aufgezeichnet? Weiß man, was im Inneren passiert, ohne hineinzuschauen? Wenn man hineinschaut, sieht man dann die ganze Geschichte? Und was geschieht in diesem Moment außerhalb der Theaterbox? Gibt es eine Außenwelt? Sind wir alle tot? Sind wir lebendig? Können wir beides gleichzeitig sein?
Ariel Doron arbeitet mit Theatern wie der Elbphilharmonie, der Schauburg München, dem TJG Dresden, dem Maxim Gorki etc. zusammen und führt dort Regie. Er unterrichtet auch und gibt Meisterkurse für Studenten, u.a. an der HDMK Stuttgart.

Regie und Spiel: Ariel Doron | Outside Eye & Artistic Partner: Florian Feisel | Puppenbau: Maria Guerevich | Bühne: Zohar Shoef | Sound: Marius Alsleben | Video: David Campesino | Graphikdesign: David Lockard | Outside Eyes und Beratung: Shai Cohen, David Lockhard, Marius Alsleben, Tobias Tönjes | Dank an: Rita Eperjesi, Neville Trenter, Shahar Marom | arieldoron.com

Gefördert von: Asphalt Festival Düsseldorf, FIDENA Bochum, FITZ! Stuttgart, FONDS Darstellende Künste Project Funding, GFP e. V. München, Schaubude Berlin

Veranstaltungskategorie
Ariel Doron (DE)
Die Rache von Schrödingers Katze
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Dauer
45 Min.