Mitzis Mensch
Festival-Koproduktion
Sprache: Englisch
Eine nicht-menschliche Lecture-Performance über Menschen, Tiere und ein Experiment, das im echten Leben nie stattgefunden hat. Bis heute: Das Publikum betritt den Theatersaal und findet sich in einem bizarren TED-Vortrag wieder. Der Vortragende ist ein seltsam aussehendes Wesen, das auf einer Kiste sitzt. Thema der Präsentation ist das Tier aus dem berühmten theoretischen Experiment der Quantenphysik: Schrödingers Katze. Darin beschreibt Schrödinger, wie eine Katze in einer Kiste mit einer Flasche sitzt, die ein Gift enthält, bei dem eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht, dass dieses freigesetzt wird, was zur Folge hätte, dass die Katze stirbt. Schrödinger behauptet: So lange die Schachtel nicht geöffnet wird, ist die Katze gleichzeitig lebendig und tot.
Die Kreatur, die den Vortrag hält, ist in Wirklichkeit die Katze aus Schrödingers Experiment – Mitzi. Gefangen zwischen Leben und Tod und voller Wut auf den Wissenschaftler, teilt Mitzi dem Publikum ihren wahren Plan fuür den Abend mit. Aber Mitzi veranstaltet diesen Abend nicht nur, um sich an Schrödinger zu rächen... Das wahre Experiment kann endlich beginnen, und aus diesem gibt es kein Entrinnen.
Ariel Doron, Puppenspieler und Regisseur, stellt große Fragen: Wann wird der Unterdrückte zum Unterdrücker? Wie entscheiden wir als Außenstehende, welche Seite wir unterstützen? Und ändert sich un-sere Sichtweise, wenn wir selbst in die Situation hineingezwungen werden? Doron erforscht die Beziehung zwischen Puppe und Puppenspieler als Machtspiel, die Beziehung zwischen Publikum und Bühne und die von Beobachter*Innen und Beobachtetem. Ist die Realität im Theater „echt“? Live? Aufgezeichnet? Weiß man, was im Inneren passiert, ohne hineinzuschauen? Wenn man hineinschaut, sieht man dann die ganze Geschichte? Und was geschieht in diesem Moment außerhalb der Theaterbox? Gibt es eine Außenwelt? Sind wir alle tot? Sind wir lebendig? Können wir beides gleichzeitig sein?
Ariel Doron arbeitet mit Theatern wie der Elbphilharmonie, der Schauburg München, dem TJG Dresden, dem Maxim Gorki etc. zusammen und führt dort Regie. Er unterrichtet auch und gibt Meisterkurse für Studenten, u.a. an der HDMK Stuttgart.
Regie und Spiel: Ariel Doron | Outside Eye & Artistic Partner: Florian Feisel | Puppenbau: Maria Guerevich | Bühne: Zohar Shoef | Sound: Marius Alsleben | Video: David Campesino | Graphikdesign: David Lockard | Outside Eyes und Beratung: Shai Cohen, David Lockhard, Marius Alsleben, Tobias Tönjes | Dank an: Rita Eperjesi, Neville Trenter, Shahar Marom | arieldoron.com
Gefördert von: Asphalt Festival Düsseldorf, FIDENA Bochum, FITZ! Stuttgart, FONDS Darstellende Künste Project Funding, GFP e. V. München, Schaubude Berlin